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07. Januar 2019 — Die »Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten« weiterentwickeln!
Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, hat noch im Dezember bekannt gegeben, dass die finanziellen Mittel, um national wertvolles schriftliches Kulturgut zu erhalten, deutlich aufgestockt werden. Die Ausstattung des Sonderprogramms wurde von 1 Mio. Euro (2017) auf nunmehr 4,5 Mio. Euro (2019) erhöht. Das Geld kommt Projekten der Bibliotheken und Archive von Bund, Ländern und Kommunen zu Gute. Voraussetzung ist, dass sie zu 50 Prozent gegenfinanziert werden. Eine gute Weihnachtsbotschaft!
Dieser bedeutende Schritt in die richtige Richtung wäre nicht möglich gewesen, wenn sich nicht 2001 zwölf Archive und Bibliotheken mit großen historischen Beständen zur Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten zusammengeschlossen und Lobbyarbeit für die Erhaltung der schriftlichen Überlieferung betrieben hätten. Veröffentlichungen, Veranstaltungen, die Ausrichtung von Aktionstagen, die Übergabe der Denkschrift Zukunft bewahren an den Bundespräsidenten, der Ausbau koordinierter Notfallprogramme und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle für die Erhaltung schriftlichen Kulturguts (KEK) zählen zu ihren Erfolgen. 2015 wurden auf der Basis einer gründlichen Bestandsanalyse Bundesweite Handlungsempfehlungen zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts in seiner originalen Medienform vorgelegt. Die Zusammenarbeit von Archiven und Bibliotheken untereinander und mit Restauratoren und Dienstleistern der Bestandserhaltung wurde gestärkt.
Die Mitglieder der Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten, bislang ein in Eigeninitiative entstandener Zusammenschluss ohne Rechtsstatus, haben auf ihrer Sitzung am 15. März 2018 in Berlin vereinbart, der Arbeitsgemeinschaft eine neue Form zu geben, um die nächsten Ziele effektiver und schneller zu erreichen.
In einem Thesenpapier zu diesem Thema schlagen Thomas Bürger und ich vor, die Allianz in eine schlagkräftige Expertengruppe, etwa in einen Rat zur Sicherung der schriftlichen Überlieferung, umzuwandeln. Die Expertengruppe sollte in Abstimmung mit den beteiligten öffentlichen Stellen durch die Staatsministerin für Kultur und Medien einberufen werden und die strategischen Leitlinien und Prioritäten der Bestandserhaltung fortschreiben. Neben den engeren Fragen der Bestandserhaltung sollte sie auch die Kontexte (Digitalisierung, Verbesserung der Datenbankinformationen zu Provenienzen und Sammlungen, zum konservatorischen Zustand der Objekte) berücksichtigen.
Die dringendste Aufgabe des neu aufgestellten Gremiums wäre es, Schritte zur Umsetzung der – im Auftrag von Bund und Ländern erarbeiteten und von der Koordinierungsstelle zur Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) vorgelegten – Bundesweiten Handlungsempfehlungen zu priorisieren.
Weiterentwicklung der Allianz Schriftliches Kulturgut Erhalten – Ein Impulspapier zur Selbstverständigung. Stand 26.8.2018. Von Thomas Bürger und Michael Knoche
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Michael Knoche